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Donnerstag, 8. April 2010
Quang Ngai und My Lai... (6. & 7. April)
silviachris, 21:46h
Für die 550km von Nha Trang nach Quang Ngai wollten wir ein anderes Verkehrsmittel ausprobieren, den Zug. Es gibt eigentlich nur eine stärker befahrene Bahnlinie durch Vietnam, die die beiden großen Städte Hanoi und Saigon miteinander verbindet. Daher hat der Zug den Namen 'Reunification Express' nach der Wiedervereinigung des Landes nach dem Vietnamkrieg bekommen. Wir hatten Glück, da bis vor ein paar Jahren Touristen den 4-fachen Preis zahlen mussten. Jetzt kann man zu den normalen Tarifen reisen... Unser Waggon war eigentlich ziemlich schäbig. Die Sitze und der Boden waren dreckig, was die Leute allerdings nicht daran hinderte auf dem Boden zu schlafen. Hauptsache war, dass es Klimaanlage und Fernseher gab... eigenartige Prioritätensetzung. ;)
Nach einer 7 stündigen Fahrt, auf der Silvia ein ganze Buch verschlang kamen wir in Quang Ngai an. Die Stadt hat einen unaussprechbaren Namen und wird auch sonst relativ wenig von Touristen besucht. Wir bezogen dann auch gleich ein Hotelzimmer, das aber leider sehr sehr muffig roch und ein eher ekeliges Badezimmer hatte. Dafür lebten wir für 3.5€ pro Person pro Nacht relativ günstig.
Zum Abendessen setzten wir uns in einem Restaurant zu zwei Vietnamesen, die uns beim Eintreten gleich einluden uns zu ihnen zu gesellen. Unser erster Gedanke war natürlich, dass sie uns wie immer etwas verkaufen wollen. Wie sich aber herausstellte sprach nur einer Englisch und der war aber wirklich nur daran interessiert mit uns ein wenig zu quatschen. Nach einigen Bieren war seine Zunge schon ziemlich locker... wir freuten uns trotzdem, dass es auch Leute gibt, die ehrliches Interesse zeigen und uns nicht einfach nur als mobile Geldtasche sehen. ;)
Der Grund unseres Aufenthaltes in Quang Ngai war eigentlich das 15km entfernte Son My (My Lai), in dem eines der grausamsten Kriegsverbrechen des Vietnamkrieges passiert ist. Die Amerikaner löschten in einer 'Seek and Destroy' Aktion ein ganzes Dorf samt Frauen, Kindern und alten Menschen aus. Sie töteten 504 Dorfbewohner, die alle keinen Widerstand leisteten. Mehr Infos gibts im folgenden interessanten Artikel auf Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_My_Lai
Schon auf der Anreise zum Dorf fallen die umliegenden Hügel auf, die von den Amerikanern mit Agent Orange entwaldet wurden. Dort wo früher das Dorf war ist heute eine Gedenkstätte mit Museum und einem Denkmal.
Wir bekamen eine geführte Tour auf Englisch. Zuerst sahen wir einen Film, in dem man auch Interviews von überlebenden Dorfbewohnern und Kriegsveteranen sah. Der Dorfbewohner wollte vor allem wissen warum die Amerikaner so viele unschuldige Menschen töteten. Der Kriegsveteran konnte eigentlich nur sagen, dass es ihm leid tut und dass er seinen Befehlen folgte.
Auf dem Gelände sah man auch die originalen Überreste von zwei der Hütten. Daneben wurde die Schutzbunker nachgebaut. Da viele der Dorfbewohner sich dorthin flüchteten warfen die Soldaten Handgranaten hinein. Vor beiden Hütten stand eine kleine Gedenktafel mit Namen und Alter der getöteten Personen, die in diesem Haus gelebt hatten.
Unsere Führerin zeigte uns dann noch den Bewässerungskanal, in den 170 Leichen nach der Exekution geworfen wurden. Dazu wurden die Dorfbewohner zuerst zusammen getrieben und dann der Reihe nach erschossen.
In dem ganzen Dorf gibt es zwei Bäume, die den Krieg überlebt haben. Bei einem von den beiden kann man noch immer die Einschüsse von den Maschinengewehren der Soldaten sehen...
Am Ende unserer Tour wurden wir durch das Museum geführt, in dem wir Bilder von Opfern und Tätern sahen. Außerdem gibt es eine Steintafel, in die die Namen aller Opfer gemeißelt sind.
Bei dem Einsatz damals war auch ein Kriegsfotograf dabei, der alle Gräueltaten dokumentierte. Die Bilder zeigten die Brutalität des Überfalls in allen Details... Diese Bilder führten im Endeffekt auch zum Auffliegen der Aktion, nachdem die US Regierung den Vorfall vertuschen wollte. Es wurde sogar das ganze Gelände ein Jahr später noch einmal mit Bomben übersät, um alle Beweise zu vernichten. Der Besuch in My Lai hat sich auf alle Fälle gelohnt, auch wenn das was wir dort gesehen haben nicht so leicht zu verdauen ist.
Nach einer 7 stündigen Fahrt, auf der Silvia ein ganze Buch verschlang kamen wir in Quang Ngai an. Die Stadt hat einen unaussprechbaren Namen und wird auch sonst relativ wenig von Touristen besucht. Wir bezogen dann auch gleich ein Hotelzimmer, das aber leider sehr sehr muffig roch und ein eher ekeliges Badezimmer hatte. Dafür lebten wir für 3.5€ pro Person pro Nacht relativ günstig.
Zum Abendessen setzten wir uns in einem Restaurant zu zwei Vietnamesen, die uns beim Eintreten gleich einluden uns zu ihnen zu gesellen. Unser erster Gedanke war natürlich, dass sie uns wie immer etwas verkaufen wollen. Wie sich aber herausstellte sprach nur einer Englisch und der war aber wirklich nur daran interessiert mit uns ein wenig zu quatschen. Nach einigen Bieren war seine Zunge schon ziemlich locker... wir freuten uns trotzdem, dass es auch Leute gibt, die ehrliches Interesse zeigen und uns nicht einfach nur als mobile Geldtasche sehen. ;)
Der Grund unseres Aufenthaltes in Quang Ngai war eigentlich das 15km entfernte Son My (My Lai), in dem eines der grausamsten Kriegsverbrechen des Vietnamkrieges passiert ist. Die Amerikaner löschten in einer 'Seek and Destroy' Aktion ein ganzes Dorf samt Frauen, Kindern und alten Menschen aus. Sie töteten 504 Dorfbewohner, die alle keinen Widerstand leisteten. Mehr Infos gibts im folgenden interessanten Artikel auf Wikipedia:
http://de.wikipedia.org/wiki/Massaker_von_My_Lai
Schon auf der Anreise zum Dorf fallen die umliegenden Hügel auf, die von den Amerikanern mit Agent Orange entwaldet wurden. Dort wo früher das Dorf war ist heute eine Gedenkstätte mit Museum und einem Denkmal.
Wir bekamen eine geführte Tour auf Englisch. Zuerst sahen wir einen Film, in dem man auch Interviews von überlebenden Dorfbewohnern und Kriegsveteranen sah. Der Dorfbewohner wollte vor allem wissen warum die Amerikaner so viele unschuldige Menschen töteten. Der Kriegsveteran konnte eigentlich nur sagen, dass es ihm leid tut und dass er seinen Befehlen folgte.
Auf dem Gelände sah man auch die originalen Überreste von zwei der Hütten. Daneben wurde die Schutzbunker nachgebaut. Da viele der Dorfbewohner sich dorthin flüchteten warfen die Soldaten Handgranaten hinein. Vor beiden Hütten stand eine kleine Gedenktafel mit Namen und Alter der getöteten Personen, die in diesem Haus gelebt hatten.
Unsere Führerin zeigte uns dann noch den Bewässerungskanal, in den 170 Leichen nach der Exekution geworfen wurden. Dazu wurden die Dorfbewohner zuerst zusammen getrieben und dann der Reihe nach erschossen.
In dem ganzen Dorf gibt es zwei Bäume, die den Krieg überlebt haben. Bei einem von den beiden kann man noch immer die Einschüsse von den Maschinengewehren der Soldaten sehen...
Am Ende unserer Tour wurden wir durch das Museum geführt, in dem wir Bilder von Opfern und Tätern sahen. Außerdem gibt es eine Steintafel, in die die Namen aller Opfer gemeißelt sind.
Bei dem Einsatz damals war auch ein Kriegsfotograf dabei, der alle Gräueltaten dokumentierte. Die Bilder zeigten die Brutalität des Überfalls in allen Details... Diese Bilder führten im Endeffekt auch zum Auffliegen der Aktion, nachdem die US Regierung den Vorfall vertuschen wollte. Es wurde sogar das ganze Gelände ein Jahr später noch einmal mit Bomben übersät, um alle Beweise zu vernichten. Der Besuch in My Lai hat sich auf alle Fälle gelohnt, auch wenn das was wir dort gesehen haben nicht so leicht zu verdauen ist.
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Mittwoch, 7. April 2010
Gepimpte Beiträge...
silviachris, 02:24h
Wir haben jetzt bei den letzten Beiträgen einige Fotos eingefügt... nochmal anschauen lohnt sich! :)
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Montag, 5. April 2010
Nha Trang, die Zusammenfassung (2.-5. April)
silviachris, 22:05h
Gleich nach der Ankunft in Nha Trang bemerkte Silvia, dass sie wieder ein bisschen Halsweh hatte. Das gab den Startschuss für einige unfreiwillige Tage in Nha Trang, da wir eigentlich nur eine Nacht bleiben wollten. Die Stadt ist bekannt für ihren schönen tropischen Sandstrand mit vielen Palmen-. Auch unter Schnorchlern ist die Stadt sehr beliebt. Wir hatten kein Hotel gebucht, fanden aber sofort eines, das mit 3€ pro Person und Nacht mit Meerblick sehr billig war.
Während Silvia sehr viel Zeit am Zimmer verbrachte ging Chris immer wieder kurz zum Schwimmen an den Strand. Bei einem Abendspaziergang an der Uferstraße wurde er total oft von Leuten angesprochen, die ihm Mädels verkaufen wollten. Anscheinend fängt hier auch schon der Sex Tourismus an, wie man ihn sonst eher aus Thailand kennt.
Silvias Ernährung, die aus Suppe und Tee bestand führte bei 36° zu regelmäßigen Schweißausbrüchen in den Restaurants. Am zweiten Tag kam zu den Beschwerden leichtes Fieber hinzu, daher entschlossen wir uns einen Arzt aufzusuchen. Der stellte dann die vielsagende Diagnose: Halsweh. Darauf wären wir auch noch selber gekommen. Etwas erschreckend fanden wir allerdings die Liste von Medikamenten, die verschrieben wurden. Sie bestand aus 5 verschiedenen Präparaten, darunter 2 Antibiotika. Sehr krass für Halsschmerzen. Wir entschieden uns dann mit der Einnahme von den Antibiotika noch zu warten.
Am nächsten Tag ging es Silvia pünktlich zu ihrem Geburtstag wirklich wieder besser. Chris überraschte sie in der Früh mit einem Strauß Rosen, was sie natürlich sehr freute. Jetzt sollte sie wieder ein Jahr milde gestimmt sein. ;)
Da wir leider nicht soviel unternehmen konnten spielten wir viele Runden Geburtstags-Uno. Eigentlich wird ganz normal gespielt nur ganz egal wie es ausgeht hat das Geburtstagskind gewonnen. Sehr einseitig, aber Silvia hatte Spaß daran.
Nach einer kurzen Mittagspause ließen wir uns massieren. Für den Preis von 4€ pro Stunde ein sehr angenehmes Erlebnis... ;) Danach verbrachten wir noch etwas Zeit am Strand und sahen viele tief rote Touristenrücken.
Außerdem fanden wir eine Buchtauschbörse. Man bekommt hier gebrauchte Bücher und Reiseführer und kann sie nach dem Lesen gleich wieder dorthin zurückbringen und wieder an sie verkaufen. Silvia kaufte sich ein Buch von Glavinic, überraschenderweise sogar auf Deutsch.
Am Abend gönnten wir uns Spaghetti in einem sehr guten Restaurant... Das war eine willkommene Abwechslung zu den vietnamesischen Gerichten.
Wir haben hier von Ostern nichts mitbekommen aber wir hoffen bei euch daheim hatten alle ein schönes Osterfest. Frohe Ostern an dieser Stelle wünschen euch Chris und Silvia! :)
( wir haben auch noch einen ausstehenden blogeintrag online gestellt, 'zweiter ausflug in dalat" oder so, einfach weiterlesen :) - bilder kommen sobald wir besseres internet haben )
Während Silvia sehr viel Zeit am Zimmer verbrachte ging Chris immer wieder kurz zum Schwimmen an den Strand. Bei einem Abendspaziergang an der Uferstraße wurde er total oft von Leuten angesprochen, die ihm Mädels verkaufen wollten. Anscheinend fängt hier auch schon der Sex Tourismus an, wie man ihn sonst eher aus Thailand kennt.
Silvias Ernährung, die aus Suppe und Tee bestand führte bei 36° zu regelmäßigen Schweißausbrüchen in den Restaurants. Am zweiten Tag kam zu den Beschwerden leichtes Fieber hinzu, daher entschlossen wir uns einen Arzt aufzusuchen. Der stellte dann die vielsagende Diagnose: Halsweh. Darauf wären wir auch noch selber gekommen. Etwas erschreckend fanden wir allerdings die Liste von Medikamenten, die verschrieben wurden. Sie bestand aus 5 verschiedenen Präparaten, darunter 2 Antibiotika. Sehr krass für Halsschmerzen. Wir entschieden uns dann mit der Einnahme von den Antibiotika noch zu warten.
Am nächsten Tag ging es Silvia pünktlich zu ihrem Geburtstag wirklich wieder besser. Chris überraschte sie in der Früh mit einem Strauß Rosen, was sie natürlich sehr freute. Jetzt sollte sie wieder ein Jahr milde gestimmt sein. ;)
Da wir leider nicht soviel unternehmen konnten spielten wir viele Runden Geburtstags-Uno. Eigentlich wird ganz normal gespielt nur ganz egal wie es ausgeht hat das Geburtstagskind gewonnen. Sehr einseitig, aber Silvia hatte Spaß daran.
Nach einer kurzen Mittagspause ließen wir uns massieren. Für den Preis von 4€ pro Stunde ein sehr angenehmes Erlebnis... ;) Danach verbrachten wir noch etwas Zeit am Strand und sahen viele tief rote Touristenrücken.
Außerdem fanden wir eine Buchtauschbörse. Man bekommt hier gebrauchte Bücher und Reiseführer und kann sie nach dem Lesen gleich wieder dorthin zurückbringen und wieder an sie verkaufen. Silvia kaufte sich ein Buch von Glavinic, überraschenderweise sogar auf Deutsch.
Am Abend gönnten wir uns Spaghetti in einem sehr guten Restaurant... Das war eine willkommene Abwechslung zu den vietnamesischen Gerichten.
Wir haben hier von Ostern nichts mitbekommen aber wir hoffen bei euch daheim hatten alle ein schönes Osterfest. Frohe Ostern an dieser Stelle wünschen euch Chris und Silvia! :)
( wir haben auch noch einen ausstehenden blogeintrag online gestellt, 'zweiter ausflug in dalat" oder so, einfach weiterlesen :) - bilder kommen sobald wir besseres internet haben )
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