Freitag, 12. März 2010
Yangshuo bei Sonnenschein! (11. März)
Das Wetter war total schön... sonnig und warm. Also entschieden wir uns ein Fahrrad auszuborgen und die ländliche Gegend rund um Yangshuo zu erkunden. Yangshou ist dafür bekannt vor allem unter jüngeren Touristen sehr beliebt zu sein. Wenn man damit leben kann, dass man im Zentrum sehr oft von Leuten angesprochen wird, die einem alles mögliche verkaufen wollen hat die Stadt ein sehr angenehmes Kleinstadt-Flair.

Wir mieteten uns ein Tandem (!!) bei unserer Jugendherberge. Die Bremsen funktionierten zwar kaum und die Sitze waren relativ unbequem aber es war recht lustig damit durch die Gegend zu kurven.



Es gibt rund um die Stadt autofreie Wege, die für Fahrradtouren vorgeschlagen sind. Auch hier ist man nicht vor Leuten gefeit, die einem etwas verkaufen wollen wie z.B. eine Floßfahrt auf dem Fluss. Um diesen Leuten zu entkommen folgten wir einfach einer Gruppe von anderen Touristen.

Wir kamen dann zu dem sogenannten 'Mondberg', der seinen Namen einem halbkreisförmigen Loch im Berg zu verdanken hat.



Die Besteigung dauerte ca. 45 min, wobei man am Weg immer wieder von Frauen verfolgt wurde, die einem alle möglichen Getränke verkaufen wollten. Auf der ersten Aussichtsplatform nervte uns eine alte Frau so lange, bis wir ihr eine Dose Cola abkauften, obwohl wir eigentlich beide kein Cola wollten und unser eigenes Wasser mithatten. Es war trotz allem beeindruckend, dass diese schon sehr alte Frau noch immer so fit ist und den Berg mit all den Getränken hinauf und hinunter läuft.



Wir machten uns dann mit dem Rad wieder auf den Weg zurück in die Stadt, wo wir unser Fahrrad bei der Jugendherberge zurückgaben. Wir gingen dann noch ein bisschen durch die Stadt, wo sich Silvia eine Sonnenbrille für ca. 4€ kaufte. Danach ging es über holprige Straßen zurück nach Guilin, wo wir wieder in das schöne Hostel eincheckten. Relativ schnell kam bei Silvia die Erkenntnis: Sonnenbrille wieder verloren. Nach beträchtlichen 3 Stunden ;)

hier noch die erhältlichen Touristen-Kleidungsgrößen: S, M, L, XL, XXL, XXXL, XXXXL ;)

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Li River Flussfahrt (10. März)
Wer nach Guilin kommt muss auf alle Fälle die Flussfahrt auf dem Li Fluss machen. Man fährt mit dem Schiff von Guilin nach Yangshuo und kann die Landschaft, die geprägt ist von Karsthügeln ansehen.

Das Aufstehen war sehr hart, da uns der Bus schon um 8.00 abholte. Nach kurzer Anreise zu unserem Boot ging es dann auch schon los. Das Wetter war wieder recht schön und in der Sonne war es richtig warm... das war das erste Mal, dass uns in China so richtig warm war. ;)

Auf dem Boot trafen wir ein österreichisches Ehepaar. Deren Tochter lebt in Shanghai, weil ihr Mann im Moment dort arbeitet. Auf alle Fälle sind sie mit ihrer eigenen Touristenführerin unterwegs gewesen, die auch Deutsch konnte. Irgendwie treffen wir unterwegs immer Österreicher.

Die Landschaft entlang des Flusses war wirklich sehr schön. Auch das Bild, das auf dem 20 Yuan Schein abgebildet ist kann man genau so dort sehen und sein eigenes Foto davon machen.



Interessant ist, was die Chinesen mit den Bergen an Vorstellungen verbinden. Zum Beispiel ähnelt ein Fels einer stehenden Frau mit Kind auf dem Rücken, die nach ihrem Mann Ausschau hält. Ein anderer ähnelte zum Beispiel einem Reiter auf einem Pferd. Der Tourguide meinte, dass die Schönheit des Flusses zu 70 % durch die Fantasie des Beobachters entsteht und nur zu 20 % durch die Landschaft selbst, und 10 % durch die Erklärungen des Tourguides.

Auf dem Schiff gab es auch Mittagessen, das sehr gut war. Wir saßen mit Kanadiern am Tisch... Es gingen auch Kellner durch, die Schnaps verkaufen wollten, in dem Schlangen eingelegt waren. Wir entschieden aber es bei dem inkludierten Bier zu belassen.

Nach dem Anlegen in Yangshuo checkten wir dort in unsere Herberge ein, da wir eine Nacht dortblieben. Danach machten wir uns auf den Weg um die Reisegruppe wieder zu treffen und aufs Land hinaus zu fahren. Wir bekamen diesen optionalen Ausflug ein wenig billiger, da wir zuerst ablehnten, die Reiseführerin dann aber wenig später nocheinmal zu uns kam und uns die Reise billiger verkaufte. Handeln scheint hier immer zu funktionieren.

Wir besichtigten zuerst ein altes Dorf mit der sogenannten 'Drachenbrücke', die 650 Jahre alt ist. Dort lassen auch viele Chinesen ihre Hochzeitsfotos schießen. Wir ließen uns auch ohne Hochzeitskleid vom Tourguide fotografieren. ;) Sonst war das Dorf sehr authentisch, man sah eine alte Frau beim Waschen am Fluss. Auffallend war, dass die Frauen arbeiten mussten, während die Männer in der Sonne saßen und Poker spielten. Die Männer sind mehr für die Feldarbeit zuständig und da da nichts zu tun ist haben sie offenbar Pause...

Von der Drachenbrücke

Wir fuhren dann noch in ein für Touristen hergerichtetes Dorf namens ShangRi La, in dem man die Minderheiten bestaunen kann. Es ist allerdings ein bisschen eigenartig, wenn die Indianer dann für jedes Touristenboot einen Regentanz aufführen. Wir vermuteten eher, dass es sich dabei um Ferialarbeiter oder Zivildiener handelt. ;) Trotzdem war die Landschaft recht schön und es war ganz nett mit dem Boot durch dieses Dorf zu fahren.



Am Abend besuchten wir noch eine Show namens Liu Sanjie (Dritte Schwester Liu) in Yangshuo, die von dem Intendanten der Eröffnung der olympischen Spiele in Peking auf die Beine gestellt wurde. Das ganze spielte auf einem See und auch die umliegenden Hügel wurden eingebunden. Es waren 600 Leute an dem Stück beteiligt.

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Reisfelder um Guilin (9. März)
Der Tag begann mich einer sportlichen Morgengymnastik-Einlage seitens der Chinesinnen. In China sieht man sehr oft (bei gutem Wetter) Chinesen in Parks oder auf der Straße gemeinsam Morgensport (sogenanntes Taijiquan) betreiben, dadurch bleiben sie fit. Super Idee! Wir schauten aber eher zu... ;)



Nachdem wir die Zugreise einmal überschlafen und verarbeitet hatten, ging es auf zu den Reisterrasse rund um Guilin. Wir nahmen an einer geführten Tour in Englisch teil. Tatsächlich war es eine zweisprachige Führung, was in etwa so ablief, dass der Tourguide zuerst auf chinesisch und dann auf englisch erzählte. Allerdings klang sein englisch auch wie chinesisch und ein sprachwechsel kaum merkbar war für uns.

Unser erster Stopp war ein einheimisches Dorf, indem die Frauen Haare bis zu den Boden hatten. Sie haben es sogar ins Guinessbuch der Rekorde geschafft. Die einstündige Einlage der Dorfbewohner war sehr touristisch, allerdings gab es ein lohnendes Highlight: sie forderten einen englischsprachigen Touristen auf die Bühne, Chris konnte sich allerdings erfolgreich verstecken und so wurde ein Amerikaner auserwählt. Er durfte dann in einer nachgestellten Zeremonie eine der Einheimischen heiraten. Kurz zu den Heiratsriten: ihm wurde eine rote Schleife umgehängt, er musste ein Lied über seine Angebetete singen (er sang Happy Birthday...) und sie dann Huckepack herumtragen. Wir amüsierten uns köstlich. Im Nachhinein haben wir ihn um ein Kommentar gebeten und er antwortete: "It was terrible" ("Es war schrecklich"). haha.
Übrigens verstecken die langhaarigen Frauen ihre Haare bis zur Hochzeit und der Ehemann ist dann der Erste der die Haarpracht sehen darf.



Dann ging es auf zu den wunderschönen Reisterassen. Dabei mussten wir ziemlich weit hinauffahren, denn sie liegen in einer Höhe von 380 bis 1180 Metern. In den Reisfeldern kann man dann noch etwas auf und ab wandern, oder sich tragen lassen:



Wir hatten sogar zur Abwechslung mal ganz gutes Wetter und auch eine schöne Aussicht auf die Reisfelder. Für wenig Geld konnten wir uns auch mit den traditionellen Kleidern der Einheimischen fotografieren lassen :)



Der Ausflug war wirklich gelungen, allerdings setzte uns der Tourguide bei der Heimreise beim falschen Hotel aus! Das Problem war,dass wir leider keine chinesische Adresse unserer Herberge dabei hatten und auch keine Ahnung hatten wo sie liegt bzw. wo er uns ausgesetzt hat! Zum Glück durften wir das Internet in einem Hotel benutzen und die dortige englischsprachige Rezeptionistin rief dann bei unserer Herberge an und konnte uns dann den Weg zu unserem Hostel erklären. Zum Glück waren wir nur 10 Minuten Fußweg entfernt davon. Wir waren sehr erleichtert, als wir es gefunden hatten.

Die Herberge ist übrigens sehr schön mit Holzmöbeln eingerichtet. Außerdem kann man durch eine Glaswand direkt ins Badezimmer sehen, allerdings kann bei diversen Klogängen zum Glück eine Jalousine runtergelassen werden.. ;)
Am Abend entdeckten wir ein leckeres Lokal in dem man gute Shrimps essen konnte:

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Freitag, 12. März 2010
Was für eine Zugreise... (7.-8. März)
Nachdem wir am Bahnhof in Hangzhou angekommen waren mussten wir zuerst unsere Zugnummer suchen, was auch kein Problem war. Als dann unser Zug endlich auf der Anzeigetafel erschien stellten wir uns an... auch noch immer kein Problem. Auf einmal jedoch erschien auf der Anzeigetafel die freudige Nachricht: 2 Stunden Verspätung! Das hieß eines: länger warten mit schmatzenden und spuckenden (in der Halle!!!) Chinesen und einer schreienden Verkäuferin (äiäöäää, so ihre Worte). In der Wartezeit realisierten wir, dass wir die einzigen waren, die nicht kiloweise chinesisches Trockenfutter mithatten. Kurze Erklärung: getrocknetes Fleisch mit getrockneten Nudeln, die bei der Zugabe von heißem Wasser einen etwas eigenartigen Geschmack annehmen. Dieses Essen ist übrigens billiger als eine Flasche Wasser... soviel zur Qualität. ;) Aus Gruppendruck kauften wir uns dann auch ein paar dieser Köstlichkeiten.



Nach 2 weiteren Stunden Wartezeit, in denen der Strom in der Wartehalle mehrere Male ausfiel konnten wir dann endlich in den Zug einchecken. Wie hatten die schlechtere (hard sleeper) von 2 Schlafwagenklassen gebucht. Dort gibt es immer 6er Abteile mit Betten, die zum Gang hin offen sind. So bekamen wir viel von den Reisegewohnheiten der Chinesen mit. Gleich nach Abfahrt des Zuges packten alle ihre Fertiggerichte aus und fingen sehr lautstark an zu schmatzen und schlürfen. In dem Zug gab es keine Mistkübel, man schmeißt einfach alles auf den Boden und von Zeit zu Zeit wird vom Schaffner gekehrt. Auch Essensreste wie z.B. Hühnerknochen werden einfach auf den Boden gespuckt. Trotzdem ist es für die Chinesen kein Problem in diesem Müll barfuß herumzulaufen. Ab und zu wird auch laut geschoasslt.



Um Punkt 10 wird das Licht plötzlich abgedreht und es ist Schlafenszeit, ob man bereit ist oder nicht. Gut, dass Chris vom Christkind dieses (letztes?) Jahr eine Stirnlampe bekommen hat. Schlafen war eigentlich mit kleineren Unterbrechungen recht gut möglich.





Wir dachten eigentlich, dass wir um ca. 14.00 am nächsten Tag ankommen würden. Da die Bahnhöfe aber nur auf chinesisch beschriftet waren, wussten wir nicht, ob wir schon aussteigen mussten. So fragten wir bei jedem Stop immer wieder 'Guilin?, Guilin?'. Wir wurden immer wieder in den Zug zurück geschickt. Wir konnten ja noch nicht ahnen, dass der Zug inzwischen 7 (!) Stunden Verspätung hatte und wir erst um 22.00 in Guilin ankommen würden. Die Verspätung erklärt sich durch stundenlange Aufenthalte in manchen Bahnhöfen... Am Ende der Reise wussten glücklicherweise schon alle rund um uns wo wir aussteigen wollten und schickten uns in Guilin aus dem Zug.

Als wir dann endlich ankamen warteten schon die Leute von unserer Herberge auf uns. Wir kamen dann endlich nach 28 Stunden Zugfahrt in unserem Zimmer an...

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Dienstag, 9. März 2010
Hangzou II (7. März)
Das Wetter war glücklicherweise einigermaßen gut also versuchten wir den letzten Tag in Hangzhou so gut wie möglich zu nutzen. In der Früh machten wir uns auf den Weg zu dem recht bekannten Su Damm, der den Westsee teilt. Der Weg ist sehr schön hergerichtet und wird von Touristen anscheinend ziemlich gern gegangen. Wir fragten uns wie es dort wohl zur Haupttouristenzeit aussieht, da muss es dann von Chinesen nur so wimmeln... ;)

Am anderen Ende des Sees angelangt fuhren wir mit einem Boot zu der größten der Inseln im See. Während der Fahrt konnten wir das erste Mal seit der Landung in Shanghai die Sonne ein klein bisschen sehen. Das macht natürlich glücklich, obwohl es noch immer sehr kalt und windig war. Auf der Insel gab es dann die 'three pools mirroring the moon' zu sehen, die auch auf der 1 Yuan Note abgebildet sind.

Nach der Rückfahrt ans Festland entschlossen wir uns die Teeplantagen, das sogenannte Drachenbrunnendorf zu besuchen. Als wir bei der Bushaltestelle dorthin standen fing eine Chinesin an sich mit uns zu 'unterhalten'. Sie sprach kein Wort Englisch außer 'Tea', trotzdem machte sie uns irgendwie klar, dass sie eine Teepflückerin im Drachenbrunnendorf ist. Mit dem gleichen Bus wie sie fuhren wir dann zu dem Dorf. Dort stellte sich allerdings heraus, dass sie uns nur geholfen hatte um uns dann oben Tee zu verkaufen. Schwierig ist die Entscheidung, ob man aus Dankbarkeit doch etwas kaufen sollte obwohl man eigentlich nicht möchte. Wir entschieden uns dankend abzulehnen und dann weiterzugehen, auch wenn es schwer fällt.



Nach einem kurzen Spaziergang durch das Dorf, in dem wir die Teeplantagen bestaunten gingen wir dann die 9 Bäche Straße entlang durch ein autofreies idyllisches romantisches schönes Tal mit Wasserfall. Der Weg kreuzte oft einen der 9 Bäche und statt Brücken gab es immer Steine, über die man steigen konnte.



In der Herberge lagen schon die fertig gepackten Rucksäcke und wir wurden von einem bestellten Taxi um 5.30 zum Bahnhof gefahren. Hier übrigens noch ein Bild von dem kleinen Hund:

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