Samstag, 27. März 2010
Caodai Tempel und Cu Chi Tunnel (24. März)
Heute nahmen wir an einer geführten Tour zum Tempel der Caodai und zum Tunnelsystem von Cu Chi teil. In diesem konnte sich die umliegende Bevölkerung im Vietnamkrieg verstecken, während an der Oberfläche Kämpfe gegen die amerikanischen Truppen geführt wurden.

Die Tour startete um 8 Uhr und wir mussten früher aufstehen als wir es sonst gewohnt waren. Dann ging es 3 Stunden mit dem zum Glück klimatisierten Bus nach Tay Ninh. Auf dem Weg stoppten wir bei einer Fabrik, in der körperlich behinderte Menschen arbeiteten und vor allem Keramik verzierten. Wir waren positiv überraschz, dass es in dem doch etwas rückständigen Vietnam solche Einrichtungen gibt. In Saigon gibt es zum Beispiel auch ein Massageinstitut, in dem Blinde massieren.



Beim Tempel kamen wir gerade rechtzeitig zum Mittagsgebet der Gläubigen an, das von traditionellen Instrumenten begleitet wird. Es klang sehr eigen. Ansonsten ist die Kirche auffallend bunt und kitschig dekoriert, innen sowie außen. Zu den Caodai zählen heute 2 Millionen Mitglieder. Wir kehrten dann gerne in den klimatisierten Bus zurück, da es zur Mittagszeit einfach zu heiß draußen wird.



Nach 2 stündiger Fahrt erreichten wir unser nächstes Ziel, die Tunnel von Cu Chi. Sie umfassen ein unterirdisches Labyrinth von 200km Länge, indem die Bevölkerung während des Vietnamkriegs lebte, Vorräte speicherte und Angriffe aus dem Hinterhalt auf die amerikanischen Lager an der Erdoberfläche ausführte. Als die Amerikaner das Tunnelsystem entdeckten, wurden weite Flächen entlaubt, mit Diesel besprüht, und mit Napalm bombardiert. Während der Besichtigung dieses Dschungelgebietes konnten wir noch einige Bombenkrater sehen. Auch zeigte uns der Reiseführer die trickreichen Fallen am Boden, mit denen sich die Vietnamesen sehr effektiv wehrten. Bilder sagen hier mehr als Worte.







Anschließend durften wir selbst in das Tunnelsystem hinabsteigen. Es war irrsinnig eng, obwohl der Tunnelabschnitt für Touristen sogar schon erweitert wurde. Für die amerikanischen Soldaten war es fast unmöglich, den zierlichen Vietnamesen durch diese Tunnel zu folgen. Unsere Köpfe litten auch etwas unter den niedrigen Gängen..



Unser Führer erzählte uns auch, dass heute viele ehemalige amerikanische Soldaten nach Vietnam zurückkehren, um die von ihnen getöteten vietnamesischen Soldaten zu beerdigen. Er meinte das sei ein gutes Zeichen im Sinne der Aussöhnung der beiden Völker.

Auf jeden Fall war der Besuch des Kriegsgebietes ein beeindruckendes und berührendes Erlebnis und spannender als so manche Pagode ;) ..

Abends besuchten wir einen Straßenmarkt, wo sich Chris eine Leinenhose für 5 Euro kaufte. Außerdem kauften wir eine Drachenfrucht, deren Geschmack an Kiwi erinnerte und wie Stracciatella aussah. Auf dem Nach Hause Weg schlenderten wir durch einen Park, wo wir auf einmal auf eine Gruppe Cha Cha tanzende Vietnamesen stießen. Dieses gemeinschaftliche Tanzen findet offenbar jeden Abend hier statt, Silvia war begeistert! Chris forderte Silvia wider Erwarten sogar zu einem Tanz auf. Der Kommentar eines zuschauenden Vietnamesen: "She good, you not" :-) ..

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Schlimm war dieser Krieg!Ich kann mich gut an die Radio und TV-Berichte der 70er Jahre erinnern! Was den Amis damals nur eingefallen ist? Sie hatten Angst vor dem Kommunismus und natürlich auch ihren Einfluss in SO-Asien zu verlieren.Als Erbe dieser Zeit gibt es viele Mischlingskinder(Ami+Vietnamesin),heute natürlich Erwachsene.

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