Freitag, 12. März 2010
Was für eine Zugreise... (7.-8. März)
Nachdem wir am Bahnhof in Hangzhou angekommen waren mussten wir zuerst unsere Zugnummer suchen, was auch kein Problem war. Als dann unser Zug endlich auf der Anzeigetafel erschien stellten wir uns an... auch noch immer kein Problem. Auf einmal jedoch erschien auf der Anzeigetafel die freudige Nachricht: 2 Stunden Verspätung! Das hieß eines: länger warten mit schmatzenden und spuckenden (in der Halle!!!) Chinesen und einer schreienden Verkäuferin (äiäöäää, so ihre Worte). In der Wartezeit realisierten wir, dass wir die einzigen waren, die nicht kiloweise chinesisches Trockenfutter mithatten. Kurze Erklärung: getrocknetes Fleisch mit getrockneten Nudeln, die bei der Zugabe von heißem Wasser einen etwas eigenartigen Geschmack annehmen. Dieses Essen ist übrigens billiger als eine Flasche Wasser... soviel zur Qualität. ;) Aus Gruppendruck kauften wir uns dann auch ein paar dieser Köstlichkeiten.



Nach 2 weiteren Stunden Wartezeit, in denen der Strom in der Wartehalle mehrere Male ausfiel konnten wir dann endlich in den Zug einchecken. Wie hatten die schlechtere (hard sleeper) von 2 Schlafwagenklassen gebucht. Dort gibt es immer 6er Abteile mit Betten, die zum Gang hin offen sind. So bekamen wir viel von den Reisegewohnheiten der Chinesen mit. Gleich nach Abfahrt des Zuges packten alle ihre Fertiggerichte aus und fingen sehr lautstark an zu schmatzen und schlürfen. In dem Zug gab es keine Mistkübel, man schmeißt einfach alles auf den Boden und von Zeit zu Zeit wird vom Schaffner gekehrt. Auch Essensreste wie z.B. Hühnerknochen werden einfach auf den Boden gespuckt. Trotzdem ist es für die Chinesen kein Problem in diesem Müll barfuß herumzulaufen. Ab und zu wird auch laut geschoasslt.



Um Punkt 10 wird das Licht plötzlich abgedreht und es ist Schlafenszeit, ob man bereit ist oder nicht. Gut, dass Chris vom Christkind dieses (letztes?) Jahr eine Stirnlampe bekommen hat. Schlafen war eigentlich mit kleineren Unterbrechungen recht gut möglich.





Wir dachten eigentlich, dass wir um ca. 14.00 am nächsten Tag ankommen würden. Da die Bahnhöfe aber nur auf chinesisch beschriftet waren, wussten wir nicht, ob wir schon aussteigen mussten. So fragten wir bei jedem Stop immer wieder 'Guilin?, Guilin?'. Wir wurden immer wieder in den Zug zurück geschickt. Wir konnten ja noch nicht ahnen, dass der Zug inzwischen 7 (!) Stunden Verspätung hatte und wir erst um 22.00 in Guilin ankommen würden. Die Verspätung erklärt sich durch stundenlange Aufenthalte in manchen Bahnhöfen... Am Ende der Reise wussten glücklicherweise schon alle rund um uns wo wir aussteigen wollten und schickten uns in Guilin aus dem Zug.

Als wir dann endlich ankamen warteten schon die Leute von unserer Herberge auf uns. Wir kamen dann endlich nach 28 Stunden Zugfahrt in unserem Zimmer an...

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und ihr werdet euch niiiiiie wieder über die öbb beschweren ... ;)
diese zugreise klingt irgendwie wie eine mutprobe dieser komischen fernsehshows! eklig ... aber gratulation: bestanden!
und traurig für mich: ich kann gar nicht mehr mit meiner 26-stündigen Flugreise angeben ... :( ihr habt mich übertrumpft!!

coole fotos auf jeden fall! :)
viel spaß weiterhin und erholt euch jetzt erst mal lange!!!

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