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Montag, 26. April 2010
Fahrt nach Pushkar (23. April)
silviachris, 00:27h
Unsere Reise durch Rajasthan beginnt mit einem Stop in der hinduistischen Pilgerstadt Pushkar. Die kleine Stadt (15.000 Einwohner) liegt um einen heiligen See, in dem sich die Pilger waschen. Außerdem ist hier - neben 400 kleinen unbedeutenden Tempeln - einer der wenigen Brahma Tempel zu bewundern. Da Pushkar in einem ländlichen Gebiet liegt freuten wir uns nach dem staubigen Delhi besonders auf die frische Luft.
Bevor wir die Fahrt mit unserem Fahrer antreten konnten, mussten wir zuerst dem Besitzer unserer Herberge erklären, dass wir statt den geplanten 3 Nächten bereits nach 2 Nächten schon auschecken wollen. Wir durften natürlich nicht sagen, dass wir einen Fahrer gebucht haben, denn der wäre vom Besitzer persönlich gelüncht worden. Außerdem schlagen manche Herbergen eine extra "Servicegebühr" drauf, wenn man nichts bei ihnen bucht. Deshalb verwendeten wir die Ausrede, dass mein Onkel Bekannte in der Stadt hat und wir die nächsten Nächte bei ihnen wohnen dürfen. Ob sie es wirklich geglaubt haben wissen wir nicht, aber wir und unser Fahrer sind heil davon gekommen.
Die Strecke von Delhi nach Pushkar beträgt etwa 400 Kilometer. Leider steckten wir die Hälfte von der Strecke im Stau, was die Fahrt zu einem Tagesausflug machte. Die indische Fahrweise steht der vietnamesischen um nichts nach, außer dass die Inder mit Autos und die Vietnamesen mit Mopeds fahren. So kam uns auf der Autobahn auf einmal auf unserer Fahrbahn ein Lastwagen entgegen. Er wurde absichtlich zum Geisterfahrer, weil es auf seiner Spur Stau gab. Auf dem Weg sahen wir auch viele Busse, bei denen die Hälfte der Passagiere auf dem Dach saß. Nebenbei kreuzen des öfteren Kamele oder Kühe die Straße, die übrigens keine gekenntzeichneten Spuren hat. Die Inder fahren einfach verrückt. Da ist es kein Wunder, dass wirklich jedes Auto Dellen und Kratzer hat, aber das ist normal. Entlang der Autobahn sieht man in kurzen Abständen immer wieder Alkoholshops.. wie sich das mit dem Fahren verträgt bleibt fraglich ;) .. wir kauften uns bei einem dieser Stände ein indischen Bier, das stolze 8% Alkohol hat. Silvia reichte es nach ein paar Schluck und Chris durfte den Rest trinken. ;) Unser Fahrer erklärte uns, dass Inder sehr gerne Whiskey trinken. Er meinte allerdings im Gegensatz zu Westlichen, die 3 Stunden für ein Glas brauchen, trinkt er eine Flasche Whiskey in derselben Zeit. Er verriet uns auch, dass man in Indien sehr leicht Opium kaufen kann und die Lastwagenfahrer diese Droge nehmen, um sich bei einer Nachtfahrt wach zu halten. Das könnte die verrückte Fahrweise erklären... Drogen sind zwar illegal, aber die Polizei drückt nach einer Geldspende gerne ein Auge zu. Zu unserer Unterhaltung legte er indische Popmusik - sprich Panjabi - ein und sang für uns dazu. Wie bei allen Popsongs geht es bei Panjabi meist um die Liebe. Zum Glück verstanden wir kein Wort, aber der Rhythmus klingt wirklich gut. Zu Mittag stoppten wir bei einer Autobahnraststätte, um dort etwas zu essen. Wir waren die einzigen Westlichen, aber unser Fahrer half uns bei der Bestellung. Das Essen war wieder ausgezeichnet, besonders das Fladenbrot Chapati hat es uns angetan.
Um 6 Uhr kamen wir endlich in Pushkar an. Unser Fahrer hatte vorher schon eine Herberge organisiert. Sie kostet zwar 900 Rupien (15 Euro) pro Zimmer, also 5 Euro mehr als unsere Herberge in Delhi, ist aber um vieles schöner und sauberer. Da es schon finster war, unternahmen wir nichts mehr. Zum Abendessen bestellten wir Chapati und Kofta, ein vegetarisches Curry-Gericht. Das Gemüse stammte direkt aus dem Garten der Herberge und das Essen schmeckte köstlich.
(weiter unten gibt es noch einen Eintrag über die ersten tage in Delhi)
Bevor wir die Fahrt mit unserem Fahrer antreten konnten, mussten wir zuerst dem Besitzer unserer Herberge erklären, dass wir statt den geplanten 3 Nächten bereits nach 2 Nächten schon auschecken wollen. Wir durften natürlich nicht sagen, dass wir einen Fahrer gebucht haben, denn der wäre vom Besitzer persönlich gelüncht worden. Außerdem schlagen manche Herbergen eine extra "Servicegebühr" drauf, wenn man nichts bei ihnen bucht. Deshalb verwendeten wir die Ausrede, dass mein Onkel Bekannte in der Stadt hat und wir die nächsten Nächte bei ihnen wohnen dürfen. Ob sie es wirklich geglaubt haben wissen wir nicht, aber wir und unser Fahrer sind heil davon gekommen.
Die Strecke von Delhi nach Pushkar beträgt etwa 400 Kilometer. Leider steckten wir die Hälfte von der Strecke im Stau, was die Fahrt zu einem Tagesausflug machte. Die indische Fahrweise steht der vietnamesischen um nichts nach, außer dass die Inder mit Autos und die Vietnamesen mit Mopeds fahren. So kam uns auf der Autobahn auf einmal auf unserer Fahrbahn ein Lastwagen entgegen. Er wurde absichtlich zum Geisterfahrer, weil es auf seiner Spur Stau gab. Auf dem Weg sahen wir auch viele Busse, bei denen die Hälfte der Passagiere auf dem Dach saß. Nebenbei kreuzen des öfteren Kamele oder Kühe die Straße, die übrigens keine gekenntzeichneten Spuren hat. Die Inder fahren einfach verrückt. Da ist es kein Wunder, dass wirklich jedes Auto Dellen und Kratzer hat, aber das ist normal. Entlang der Autobahn sieht man in kurzen Abständen immer wieder Alkoholshops.. wie sich das mit dem Fahren verträgt bleibt fraglich ;) .. wir kauften uns bei einem dieser Stände ein indischen Bier, das stolze 8% Alkohol hat. Silvia reichte es nach ein paar Schluck und Chris durfte den Rest trinken. ;) Unser Fahrer erklärte uns, dass Inder sehr gerne Whiskey trinken. Er meinte allerdings im Gegensatz zu Westlichen, die 3 Stunden für ein Glas brauchen, trinkt er eine Flasche Whiskey in derselben Zeit. Er verriet uns auch, dass man in Indien sehr leicht Opium kaufen kann und die Lastwagenfahrer diese Droge nehmen, um sich bei einer Nachtfahrt wach zu halten. Das könnte die verrückte Fahrweise erklären... Drogen sind zwar illegal, aber die Polizei drückt nach einer Geldspende gerne ein Auge zu. Zu unserer Unterhaltung legte er indische Popmusik - sprich Panjabi - ein und sang für uns dazu. Wie bei allen Popsongs geht es bei Panjabi meist um die Liebe. Zum Glück verstanden wir kein Wort, aber der Rhythmus klingt wirklich gut. Zu Mittag stoppten wir bei einer Autobahnraststätte, um dort etwas zu essen. Wir waren die einzigen Westlichen, aber unser Fahrer half uns bei der Bestellung. Das Essen war wieder ausgezeichnet, besonders das Fladenbrot Chapati hat es uns angetan.
Um 6 Uhr kamen wir endlich in Pushkar an. Unser Fahrer hatte vorher schon eine Herberge organisiert. Sie kostet zwar 900 Rupien (15 Euro) pro Zimmer, also 5 Euro mehr als unsere Herberge in Delhi, ist aber um vieles schöner und sauberer. Da es schon finster war, unternahmen wir nichts mehr. Zum Abendessen bestellten wir Chapati und Kofta, ein vegetarisches Curry-Gericht. Das Gemüse stammte direkt aus dem Garten der Herberge und das Essen schmeckte köstlich.
(weiter unten gibt es noch einen Eintrag über die ersten tage in Delhi)
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Delhi... erste Schritte in Indien (21. - 22. April)
silviachris, 00:24h
Erstmal hallo an alle aus Indien!
Unser Flug von Hanoi nach Bangkok verlief ohne Probleme. Am Flughafen in Bangkok hatten wir einen Aufenthalt von etwa 7 Stunden, die wir mit sehr leckerem mehr oder weniger thailändischem Essen und Schlafen verbrachten. Nach Delhi flogen wir mit einer sehr guten Maschine von Jet Airways. Jeder Sitz hatte einen eigenen Bildschirm mit Touchscreen und man konnte sich Filme und Musik aussuchen. Das indische Essen am Flugzeug war auch gut aber scharf und stimmte uns schon ein bisschen auf Indien ein. Beim Landeanflug konnten wir die Temperatur verfolgen... in 1000m Höhe 37° lässt für 21.00 am Abend schon sehr warmes Wetter vermuten. Tatsächlich hatte es dann um die 40°.
Etwas mulmig wurde uns, als der bereits arrangierte Fahrer, der uns vom Flughafen zur Herberge bringen sollte, nicht aufzufinden war. Doch glücklicherweise sahen wir auf einmal doch ein Schild mit unserem Namen darauf, der Fahrer hatte sich einfach etwas verspätet. Am Flughafen in Delhi ist es nämlich wichtig, bereits vorher einen Abholservice vom Hotel zu organisieren, denn die indischen Taxifahrer am Flughafen würden dich niemals zu deinem gewünschten Hotel bringen. Da kommen dann Geschichten wie das Hotel ist abgebrannt oder es ist voll, aber sie kennen da ein viel besseres Hotel wo sie dich hinfahren. Dort verlangen sie dann viel Geld für die Zimmer. Auf der Fahrt ins Hotel sahen wir viele Inder, die auf der Straße schliefen oder sich einfache Zelte zum Kochen und Wohnen auf dem Gehsteig bastelten.
Die Herberge hieß Smile Inn, aber mit dem Standard, den wir in den vietnamesischen Herbergen hatten, kann es nicht mithalten. Das Zimmer ist klein, heruntergekommen und ohne Klimaanlage. Für indische Verhältnisse waren die Besitzer aber recht nett. Trotzdem versuchten wir so wenig wie möglich anzufassen ;) ..
Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zur staatlichen Touristeninformation, doch es war gar nicht leicht dorthin zu finden. Gleich als wir aus der Herberge kamen sprach uns ein Inder mit gutem Englisch an und fragte uns wohin wir wollten und zeigte uns den Weg. Die Richtung stimmte also vertrauten wir seiner Wegbeschreibung. Außerdem hatten wir selber eine Karte, falls wir uns verlaufen sollten. Auf dem Weg trafen wir dann nochmal einen Inder mit gutem Englisch, der uns den selben Weg erklärte wie der erste Inder und sogar meinte er werde uns hinbringen, weil es auf seinem Weg zur Arbeit liegt. Die staatliche Touristeninformation, zu der er uns hinbrachte, war aber alles andere als staatlich und außerdem in einer ganz anderen Straße. Als wir nicht auf diese Fälschung reinfielen, meinte er das ist eine Zweigstelle der staatlichen Touristeninformation, was aber natürlich nicht stimmte. Wir versuchten dann den Weg selber zu finden, und wurden wieder von einem Inder angesprochen, der uns zwar ganz in die Nähe brachte aber dann doch auf eine Fälschung zeigte. Nachdem wir aber schon sehr nahe waren fanden wir dann doch das richtige Büro... erkennbar an Adresse und Telefonnummer und daran, dass die Mitarbeiter wenig motiviert sind und Zeitung lesen. Beamte eben... ;)
Mit deren Hilfe fanden wir dann endlich ein von der Indischen Regierung anerkanntes Reisebüro. Dort buchten wir dann einen Fahrer für die nächsten 10 Tage, der auf uns aufpasst und uns vor den Touristenfallen bewahrt während wir mit ihm durch Rajasthan (Nordindien) gondeln. Außerdem wurde uns angeboten, dass uns der Fahrer zum Kennenlernen für den restlichen Tag Delhi zeigt.
Nach einem sehr guten indischen Essen (butter chicken mit chapati und Reis) machten wir uns auf den Weg die Stadt zu erkunden. Nach einer sehr langen Fahrt durch den sehr dichten und chaotischen Verkehr Delhis kamen wir zum Qutb Minar Komplex. Er war das erste Monument islamischer Herkunft in Indien gebaut im 12. Jhdt aus rotem Sandstein und Marmor. In der Mitte überragt ein 73m hoher Turm den Rest der Anlage. Uns haben vor allem die kunstvollen Verzierungen im Stein bei den Grabanlagen beeindruckt.
Unser nächster Stop war der Lotustempel, der ein bisschen an das Opernhaus in Sidney erinnert. Das Gebäude ist noch nicht alt und sieht aus wie eine große Lotusblüte. Drinnen muss man die Schuhe ausziehen und darf auch nichts reden... manche Inder hatten mit dem Schweigen allerdings so ihre Probleme. ;)
Unser nächstes Ziel war das 'India Gate', das aussieht wie der Triumpfbogen in Paris... Auf diesem aus Sandstein errichteten Bogen sind die Namen von 90.000 indischen Soldaten, die im 1. Weltkrieg gestorben sind. Ganz in der Nähe sind die Regierungsgebäude, das Parlament und der Präsidentenpalast. Alles ist aus Sandstein gebaut, man sieht aber dass die Architektur britisch ist. Leider darf man dort mit dem Auto nicht stehenbleiben und so schauten wir uns das ganze nur durch das Fenster an. Außerdem werden vor diesen Gebäuden sehr viele Bollywood Filme (indisches Hollywood) gedreht.
Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir den größten Sikhtempel Delhis, unser letzter Stop für diesen Tag. Der Tempel ist aus Marmor und auf der Anlage gibt es auch einen kleinen Teich. Es bringt anscheinend Glück, wenn man sich mit dem Wasser anspritzt, was unser Fahrer dann auch für uns machte. Drinnen muss man Schuhe und Socken ausziehen und eine Kopfbedeckung tragen. In der Mitte gibt es eine Art Altar, wo auch ein Priester sitzt. Daneben spielen 3 Leute indische Musik und betende Menschen sitzen rundherum. Es bringt anscheinend auch Glück einmal rund um den Altar zu gehen... anscheinend sind die Inder nicht ganz frei von Aberglauben. Bei diesen Sikhtempeln gibt es auch immer einen Speisesaal, wo alle Leute gratis essen können, egal ob arm oder reich. Es sitzen alle am Boden und essen die gleiche Mahlzeit vom gleichen Geschirr. Danach wird um eine freiwillige Spende gebeten, davon wird alles finanziert. Auch das Putzen im Tempel wird von wohlhabenden Leuten freiwillig übernommen... natürlich bringt auch das Glück. ;)
Bei der Heimfahrt wurden wir ein Stück von unserer Herberge abgesetzt, um den Hotelbesitzer nicht zu verärgern. Er hätte uns nämlich auch eine Tour angeboten und unser Fahrer wollte nicht gelüncht werden weil er zahlende Kunden abgeworben hat. Das ist hier in Indien anscheinend nicht so einfach... ;)
Unser Flug von Hanoi nach Bangkok verlief ohne Probleme. Am Flughafen in Bangkok hatten wir einen Aufenthalt von etwa 7 Stunden, die wir mit sehr leckerem mehr oder weniger thailändischem Essen und Schlafen verbrachten. Nach Delhi flogen wir mit einer sehr guten Maschine von Jet Airways. Jeder Sitz hatte einen eigenen Bildschirm mit Touchscreen und man konnte sich Filme und Musik aussuchen. Das indische Essen am Flugzeug war auch gut aber scharf und stimmte uns schon ein bisschen auf Indien ein. Beim Landeanflug konnten wir die Temperatur verfolgen... in 1000m Höhe 37° lässt für 21.00 am Abend schon sehr warmes Wetter vermuten. Tatsächlich hatte es dann um die 40°.
Etwas mulmig wurde uns, als der bereits arrangierte Fahrer, der uns vom Flughafen zur Herberge bringen sollte, nicht aufzufinden war. Doch glücklicherweise sahen wir auf einmal doch ein Schild mit unserem Namen darauf, der Fahrer hatte sich einfach etwas verspätet. Am Flughafen in Delhi ist es nämlich wichtig, bereits vorher einen Abholservice vom Hotel zu organisieren, denn die indischen Taxifahrer am Flughafen würden dich niemals zu deinem gewünschten Hotel bringen. Da kommen dann Geschichten wie das Hotel ist abgebrannt oder es ist voll, aber sie kennen da ein viel besseres Hotel wo sie dich hinfahren. Dort verlangen sie dann viel Geld für die Zimmer. Auf der Fahrt ins Hotel sahen wir viele Inder, die auf der Straße schliefen oder sich einfache Zelte zum Kochen und Wohnen auf dem Gehsteig bastelten.
Die Herberge hieß Smile Inn, aber mit dem Standard, den wir in den vietnamesischen Herbergen hatten, kann es nicht mithalten. Das Zimmer ist klein, heruntergekommen und ohne Klimaanlage. Für indische Verhältnisse waren die Besitzer aber recht nett. Trotzdem versuchten wir so wenig wie möglich anzufassen ;) ..
Am nächsten Tag machten wir uns auf den Weg zur staatlichen Touristeninformation, doch es war gar nicht leicht dorthin zu finden. Gleich als wir aus der Herberge kamen sprach uns ein Inder mit gutem Englisch an und fragte uns wohin wir wollten und zeigte uns den Weg. Die Richtung stimmte also vertrauten wir seiner Wegbeschreibung. Außerdem hatten wir selber eine Karte, falls wir uns verlaufen sollten. Auf dem Weg trafen wir dann nochmal einen Inder mit gutem Englisch, der uns den selben Weg erklärte wie der erste Inder und sogar meinte er werde uns hinbringen, weil es auf seinem Weg zur Arbeit liegt. Die staatliche Touristeninformation, zu der er uns hinbrachte, war aber alles andere als staatlich und außerdem in einer ganz anderen Straße. Als wir nicht auf diese Fälschung reinfielen, meinte er das ist eine Zweigstelle der staatlichen Touristeninformation, was aber natürlich nicht stimmte. Wir versuchten dann den Weg selber zu finden, und wurden wieder von einem Inder angesprochen, der uns zwar ganz in die Nähe brachte aber dann doch auf eine Fälschung zeigte. Nachdem wir aber schon sehr nahe waren fanden wir dann doch das richtige Büro... erkennbar an Adresse und Telefonnummer und daran, dass die Mitarbeiter wenig motiviert sind und Zeitung lesen. Beamte eben... ;)
Mit deren Hilfe fanden wir dann endlich ein von der Indischen Regierung anerkanntes Reisebüro. Dort buchten wir dann einen Fahrer für die nächsten 10 Tage, der auf uns aufpasst und uns vor den Touristenfallen bewahrt während wir mit ihm durch Rajasthan (Nordindien) gondeln. Außerdem wurde uns angeboten, dass uns der Fahrer zum Kennenlernen für den restlichen Tag Delhi zeigt.
Nach einem sehr guten indischen Essen (butter chicken mit chapati und Reis) machten wir uns auf den Weg die Stadt zu erkunden. Nach einer sehr langen Fahrt durch den sehr dichten und chaotischen Verkehr Delhis kamen wir zum Qutb Minar Komplex. Er war das erste Monument islamischer Herkunft in Indien gebaut im 12. Jhdt aus rotem Sandstein und Marmor. In der Mitte überragt ein 73m hoher Turm den Rest der Anlage. Uns haben vor allem die kunstvollen Verzierungen im Stein bei den Grabanlagen beeindruckt.
Unser nächster Stop war der Lotustempel, der ein bisschen an das Opernhaus in Sidney erinnert. Das Gebäude ist noch nicht alt und sieht aus wie eine große Lotusblüte. Drinnen muss man die Schuhe ausziehen und darf auch nichts reden... manche Inder hatten mit dem Schweigen allerdings so ihre Probleme. ;)
Unser nächstes Ziel war das 'India Gate', das aussieht wie der Triumpfbogen in Paris... Auf diesem aus Sandstein errichteten Bogen sind die Namen von 90.000 indischen Soldaten, die im 1. Weltkrieg gestorben sind. Ganz in der Nähe sind die Regierungsgebäude, das Parlament und der Präsidentenpalast. Alles ist aus Sandstein gebaut, man sieht aber dass die Architektur britisch ist. Leider darf man dort mit dem Auto nicht stehenbleiben und so schauten wir uns das ganze nur durch das Fenster an. Außerdem werden vor diesen Gebäuden sehr viele Bollywood Filme (indisches Hollywood) gedreht.
Nach einer kurzen Fahrt erreichten wir den größten Sikhtempel Delhis, unser letzter Stop für diesen Tag. Der Tempel ist aus Marmor und auf der Anlage gibt es auch einen kleinen Teich. Es bringt anscheinend Glück, wenn man sich mit dem Wasser anspritzt, was unser Fahrer dann auch für uns machte. Drinnen muss man Schuhe und Socken ausziehen und eine Kopfbedeckung tragen. In der Mitte gibt es eine Art Altar, wo auch ein Priester sitzt. Daneben spielen 3 Leute indische Musik und betende Menschen sitzen rundherum. Es bringt anscheinend auch Glück einmal rund um den Altar zu gehen... anscheinend sind die Inder nicht ganz frei von Aberglauben. Bei diesen Sikhtempeln gibt es auch immer einen Speisesaal, wo alle Leute gratis essen können, egal ob arm oder reich. Es sitzen alle am Boden und essen die gleiche Mahlzeit vom gleichen Geschirr. Danach wird um eine freiwillige Spende gebeten, davon wird alles finanziert. Auch das Putzen im Tempel wird von wohlhabenden Leuten freiwillig übernommen... natürlich bringt auch das Glück. ;)
Bei der Heimfahrt wurden wir ein Stück von unserer Herberge abgesetzt, um den Hotelbesitzer nicht zu verärgern. Er hätte uns nämlich auch eine Tour angeboten und unser Fahrer wollte nicht gelüncht werden weil er zahlende Kunden abgeworben hat. Das ist hier in Indien anscheinend nicht so einfach... ;)
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